Der Tierarzt für Ihre Vögel / Ihre Papageien

Diagnostik und Therapie gehören zu den wichtigsten Bereichen der Medizin. So werden diagnostische Maßnahmen sowohl bei Vorsorgeuntersuchungen als auch für die Ursachenfindung im Krankheitsfalle durchgeführt. Je nach Befund sind im Anschluss therapeutische Maßnahmen festzulegen, um die Gesundheit des Tieres wieder herzustellen bzw. zu erhalten.

Diagnostik

Allgemeine Untersuchung

Bei der allgemeinen Untersuchung wird eine adspektorische (d.h. optische) sowie palpatorische (d.h. tastende) Begutachtung durchgeführt.
Ebenso wir die Vorgeschichte des Tieres mit dem Besitzer besprochen. Bereits vor dem Herausnehmen des Tieres für die Untersuchung werden das Befinden und Verhalten eingeschätzt. In der Hand wird schließlich die genauere Untersuchung Auskunft über eventuelle Auffälligkeiten geben.

Dr. med. vet. Heiner Müller

  • Dr. med. vet. Heiner Müller

Mikrobiologie

Bei der Mikrobiologie wird das Vorhandensein von Bakterien und Pilzen genauer untersucht. Dazu werden Tupferproben je nach Fragestellung von verschiedenen Bereichen des Vogels entnommen. Klassische Stellen sind Rachen, Kropf und Kloake. Die gewonnenen Proben werden anschließend auf unterschiedliche Nährböden aufgetragen und im Wärmeschrank inkubiert. Anschließend erfolgt eine Auswertung mit Beurteilung der gewachsenen Keime. Bei Bedarf wird für eine anstehende antibiotische Behandlung ein Resistenztest durchgeführt, um das passende Antibiotikum für den individuellen Fall zu ermitteln.

Agarplatten

zur Anzucht der Proben. Je nach Agar werden gezielt Bakterien oder Pilze vermehrt.

Auftragen

 der Proben zur Kultivierung des Probenmaterials Hilfe des Tupfers.

Ausgewertet

wird die Probe nach einer definierten Bebrütungszeit

Kropfabstrich

bei einem Papageienküken zur Untersuchung auf Bakterien und Pilze.

  • Kropfabstrich

    bei einem Papageienküken zur Untersuchung auf Bakterien und Pilze.

Röntgen

Auf der Röntgenbildaufnahme kann man die Knochen und inneren Organe des Vogels beurteilen. Man sieht die Größe und Dichte der jeweiligen Strukturen und kann beurteilen, ob dies mit dem Bild eines gesunden Vogels übereinstimmt oder ob man für die jeweilige Fragestellung typische Anzeichen findet (z.B. Bruch bei Frakturverdacht oder Ei bei Verdacht auf Legenot). Bei unklaren Befunden kann ein Kontraströntgen zur besseren Abgrenzbarkeit des Magen-Darm-Traktes und damit zur Diagnosesicherung beitragen.

Ein weiterer Vorteil des Röntgenbildes ist die deutliche Sichtbarkeit von metallischen Fremdkörpern. Bei Verdacht, ist hier das Röntgenbild ebenfalls Diagnostikum der Wahl.

Vorbereiten zum Röntgen eines Palmkakadus

  • Vorbereiten zum Röntgen eines Palmkakadus

Blutuntersuchung

Die Untersuchung des Blutes kann sehr hilfreiche Informationen über den aktuellen Gesundheitsstatus des Vogels liefern. In der Blutchemie werden vor allem die einzelnen Parameter der Organe beurteilt, um so einen Eindruck von deren Funktionalität zu gewinnen. In der Hämatologie werden die Blutzellen selbst begutachtet. Hier finden sich z.B. Hinweise auf vorliegende Entzündungsreaktionen und ob diese chronischen oder akuten Charakter haben. Mit diesen Informationen kann man die Gesundheit im Rahmen von Routinekontrollen und Ankaufsuntersuchungen einschätzen oder bei Vorliegen von Erkrankungen wertvolle Informationen auf die Ursache und/oder den Schweregrad der Erkrankung erhalten.

Blutentnahme bei einem Inkakakadu

  • Blutentnahme bei einem Inkakakadu

Endoskopie

Die Endoskopie hat sich in den letzten Jahren zu einem der wichtigsten Verfahren in der Vogel- und Reptilienmedizin entwickelt. Sie bietet gerade bei Exoten vielfältige Einsatzmöglichkeiten wie Geschlechtsbestimmung, Chirurgie, Diagnostik und die Entnahmen von Probenmaterial -sogenannten Biopsien- zur weiteren Untersuchung innerer Organe.

Dr. med. vet. Heiner Müller

bei der Endoskopie eines Spixaras

  • Dr. med. vet. Heiner Müller

    bei der Endoskopie eines Spixaras

Parasitologie

Parasiten können in der Vogelhaltung eine wichtige Rolle spielen. Hierbei unterscheidet man zwischen Ektoparasiten (Äußerlich des Tieres lebende Parasiten) und Endoparasiten (v.a. innerhalb des Tieres lebende Parasiten). Diese können den Gesundheitszustand des Tieres je nach Befallsgrad erheblich beeinflussen. Parasitologische Untersuchungen werden je nach Aufenthaltsort der Parasiten entweder durch äußere Betrachtung der Tiere (z.B. bei Milbenverdacht) oder per Anreicherungsverfahren wie zum Beispiel der Flotation bei Kotproben (v.a. bei Verdacht von Wurm- und Kokzidienbefall) durchgeführt. Da die Endoparasiten nicht immer ausgeschieden werden, hat eine Sammelkotprobe eine bessere Aussagekraft, als eine Einzige. Dies kann unter Umständen auch mal falsch negativ sein.  Nativtupfer aus dem Kropf wie sie zum Nachweis von Trichomonaden bei Tauben (Columbidae) und Wellensittichen (Melopsittacus undulatus) durchgeführt werden gehören ebenfalls in das Feld der Parasitologie.

Die mikroskopische Untersuchung ist oft die einzige Möglichkeit, Proben auf Parasiten zu untersuchen.

  • Die mikroskopische Untersuchung ist oft die einzige Möglichkeit, Proben auf Parasiten zu untersuchen.

Parasiten können anhand ihres Aussehens und ihrer Größe genau bestimmt werden. Folgend einige Beispiele:

  • Kokzidien

    Sie gehören zu den Endoparasiten und sind vorwiegend im Darm zu finden. Sie können über eine Kotprobenuntersuchung nachgewiesen werden und sind deutlich kleiner als die Eier von parasitischen Würmern.

  • Milben

    Milben können meist schon mit bloßem Auge als kleine Punkte erkannt werden. Mikroskopisch ist die Diagnose dann eindeutig.

  • Würmer

    Verschiedene parasitische Würmer wie z.B. Oxyuren zählen ebenfalls zu den Endoparasiten. Auch ihr Nachweis gelingt über eine mikroskopische Kotprobenuntersuchung. Hier im Bild Oxyureneier.

Virologie

Im Bereich der Vogelhaltung kennt man verschiedene virale Erkrankungen. Die geläufigsten in der Ziervogelhaltung sind Circovirus (PBFD oder Schnabel- und Federkrankheit), Polyomavirus (Französische Mauser), Bornavirus (Beteiligung an der Drüsenmagendilatation oder PDD) etc. Gerade bei Neuzugängen ist es sehr sinnvoll, den Infektionsstatus vor Integration des Tieres in den vorhandenen Bestand/Partner zu ermitteln. Dabei wird je nach Virus der Direktnachweis des Virusgenoms (PCR) über Tupfer- oder Federproben als auch die Serologie zum Antikörpernachweis im Blut verwendet.

Heparinröhrchen

Hierin wird die Blutprobe aufbewahrt und an das Labor übermittelt. Es verhindert die Gerinnung des Blutes, sodass anschließend der Antikörpergehalt bestimmt werden kann.

Eppendorfgefäß

Es dient zur Aufbewahrung der Tupferproben.

Federprobe

Auch sie dient dem Direktnachweis mancher Viren.

  • Heparinröhrchen

    Hierin wird die Blutprobe aufbewahrt und an das Labor übermittelt. Es verhindert die Gerinnung des Blutes, sodass anschließend der Antikörpergehalt bestimmt werden kann.

  • Eppendorfgefäß

    Es dient zur Aufbewahrung der Tupferproben.

  • Federprobe

    Auch sie dient dem Direktnachweis mancher Viren.

Therapie

Nach gestellter Diagnose sind je nach Fall therapeutische Maßnahmen nötig, um die Gesundheit des Vogels wieder herzustellen. Dies kann vom Besitzer selbst zuhause oder auch stationär erfolgen. Während Therapien mit oraler Medikamenteneingabe für den Besitzer in den meisten Fällen leicht selbst umzusetzen ist, werden Behandlungen mit Infusionen und bei stark beeinträchtigtem Allgemeinbefinden meist stationär durchgeführt. In besonders lebensbedrohlichen Notfällen ist die Unterbringung in einer „Notfallbox“ oft die einzige Möglichkeit, das Tier zu retten.

Die Behandlung Zuhause

Die einfachsten Behandlungsarten für die Umsetzung durch den Besitzer selbst ist die orale Eingabe von Medikamenten sowie die Behandlung über das Trinkwasser. Dabei spielt die Zutraulichkeit des Tieres eine erhebliche Rolle. Je zahmer der Vogel ist, desto einfacher gestaltet sich die orale Eingabe. In manchen Fällen kann das Medikament sogar über dem Vogel bekannte „Leckereien“ verabreicht werden, ohne dass er etwas von der Medikamentengabe mitbekommt. Eine Therapie über das Trinkwasser ist ebenfalls in einigen Fällen möglich. Hier ist jedoch die individuelle Vorgehensweise genau mit dem Tierarzt zu besprechen, damit der Vogel auch ausreichende Mengen des Wirkstoffes zu sich nimmt.

Stationäre Behandlung

Für die stationäre Behandlung von Vögeln haben wir in unserer Praxis für jeden Fall entsprechende Unterbringungsmöglichkeiten. So können wir die Tiere ihrer Größe, ihrem Infektionsstatus und dem Schweregrad der Erkrankung entsprechend unterbringen. Eine Behandlung durch das Praxisteam gewährleistet eine fachmännische Medikamentenapplikation und ständige Kontrolle des Tieres. Bei Bedarf kann sofort tierärztlich reagiert und gehandelt werden. Über den aktuellen Gesundheitszustand können sie sich täglich bei uns erkundigen und die aktuelle Vorgehensweise besprechen.

Notfalltherapie

In schwerwiegenden Notfallsituationen ist eine spezielle, der Situation angepasste Unterbringung unumgänglich. Um diese Ansprüche zu erfüllen, können die Vögel in unserer Praxis notfallgerecht untergebracht um eine entsprechende Versorgung gewährleistet werden. Hier sind unter anderem Maßnahmen wie Sauerstoffbox, Wärmebox, Wärmestrahlung, Dauerinfusion, künstliche Ernährung etc. zu nennen. Selbstverständlich können auch in diesen Fällen die täglichen Fortschritte und Vorgehensweisen mit unserem Praxisteam telefonisch besprochen werden.

Notfalltherapie

Diese kann je nach Fall sehr unterschiedlich aussehen. Hier im Bild ein Graupapagei mit Dauerinfusion. Im Gegensatz zur Wärmebox kann der Vogel bei einer Rotlichtlampe den für ihn angenehmsten Temperaturbereich selbst wählen.

  • Notfalltherapie

    Diese kann je nach Fall sehr unterschiedlich aussehen. Hier im Bild ein Graupapagei mit Dauerinfusion. Im Gegensatz zur Wärmebox kann der Vogel bei einer Rotlichtlampe den für ihn angenehmsten Temperaturbereich selbst wählen.


So erreichen Sie uns

    • TERMINSPRECHSTUNDE

      MO. & DO.
      10:00 - 12:30 UHR & 17:00 - 20:00 UHR
      DI. & FR.
      10:00 - 12:30 UHR &  15:00 - 17:00 UHR
      MI.
      09:00 - 12:00 UHR & 15:00 - 17:00 UHR

      Unsere Notdienstzeiten sowie die geöffneten Samstage finden sie im Praxisbereich unserer Website.

  • Kontakt

    ADRESSE:
    IN DER AU 5, 56588 WALDBREITBACH
    TELEFON:
    +49 2638 94865-24
    E-MAIL:
    Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!